Helmut Danek (alias "Das Jumperlein") hat sich am 07. 05. 2004 gänzlich aus der Awardszene (Boards und Foren) zurückgezogen. Seine Threads und Artikel im Board wurden auf seinen Wunsch gelöscht, so auch dieser "Reisebericht".
Da wir uns über den Text sehr gefreut haben, er öffentlich zugänglich war und sich direkt auf diese Site bezogen hat, veröffentlichen wir den Originaltext (bis auf Widerruf) an dieser Stelle.
Danke, Helmut, für diese wunderbare Laudatio und Deine bisherige Arbeit in der Awardszene!

Braunschweiger Puppenkiste


Hallo liebe Mitreisenden,

entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, habe ich mir heute einmal vorgenommen, meine Kritikersturzkampfausrüstung zu Hause zu lassen, um mich mal ein wenig bei den privaten Webseiten umzuschauen und darüber zu berichten.
Eher eine Seitenbeschreibung als ein Reisebericht der bisherigen Jumperlein-Art. Augen reiben

So ungewöhnlich es schon für mich ist, einmal den Versuch zu unternehmen ohne Absicht zur Kritik, eine Reise zu unternehmen, setze ich dem beabsichtigt noch die Krone auf, indem ich eine Seite besuche, deren Thema mir ganz und gar nicht zu liegen scheint und die mich deshalb eigentlich nur sehr schwer in ihren Bann ziehen könnte bzw. mich sehr lange auf der Seite halten könnte. cool

Waren Puppen für mich bislang das Sydonym der x-chromosomigen Kinderspielzeuge ohne Räder, eine Welt der Barbies und Kens. Waren für mich bislang Sammlerpuppen nur die Dinger, die auch bei uns schon vor vielen Jahren Einzug in das häusliche Miteinander gefunden hatten, um sich dann doch nur in regelmäßigen Abständen abstauben und neu Drappieren zu lassen, so durfte ich mich gestern, am Starttag meiner Unternehmung, eines Besseren belehren lassen. Ich durfte verstehen, was die Faszination ausmacht, sich diese blassen, porzellanen Dinger in die Vitrine zu stellen.

Ok vielleicht versuche ich es ja mal der Reihe nach und berichte über Das was mir unerwarteter Weise auf meiner beschreibenden Reise begegnete. Smokin

Mein Ziel sollte diesmal eine private Webseite sein, die in der Awardszene noch nicht unbedingt einen Bekanntheitsgrad errreicht hat, welches meine Seitenbeschreibung gänzlich überflüssig zu machen drohte, weilschon tausendmal beschrieben. Was war also leichter, als eine Seite zu wählen, die sich erst seit jüngst zu den LayDeSignerInnen zählen durfte und bislang auf ein eigenes Awardprogramm verzichtet hat.
So also, gelangte ich, mehr oder weniger zufällig auf die Seite von Petra Wolfrun, die unter "http://www.petras-dollcollection.de/" ihren Besuchern von ihrem Hobby den Künstler- und Manufakturpuppen erzählen möchte.

Ohje.. dann mal auf ins Puppentheater der vernetzten Welt- in die Welt, wo Spielzeuge noch nicht mal mit Rädern und Motoren ausgestattet sind. Augen reiben

Nach dem ersten Klick, öffnete sich eine Welt, die einem in stimmungsvollen, so richtig gemütlich warmen Farbtönen empfing. Schon die Komposition des Eingangsbildes – übrigens eine Qualität, die sich durch das ganze Webprojekt zieht – forderte geradezu zum Verweilen und Innehalten auf. Ein Innehalten, um die Plastizität des Dargebotenen in sich aufzusaugen, ein Verweilen um unsere technokratische Welt etwas in Vergessenheit geraten zu lassen, um sich dem Thema der Seite in Gänze zu ergeben.

Spätestens an dieser Stelle, ist einem ein Wegklicken der URL fast unmöglich gemacht – will man nicht Gefahr laufen, ein Versprechen zu verpassen welches hier visuell gegeben wird und mit magischen Finger auf das gebotene „Start“ zeigt welches uns zur erklärenden Tunnelseite führt.

Nundenn.. folgen wir an dieser Stelle der Aufforderung und öffnen uns ein Fenster in die Welt der Besonderheiten aus Porzellan und Venyl. Betreten wir endgültig Petra´s Puppenhaus.

Auch hier, eingebunden in einem markanten aber warmherzigen Design, unterstützt von einer sehr übersichtlichen, vorzüglich in die Umgebung eingebundenen Navigation, wird der Besucher in vorbildlicher Weise in die Geheimnisse der Webseite und deren optimaler Genuss eingeführt, um seine Erkundungstour fortzusetzen.

Neugierig geworden, wende ich mich sogleich den Künstlerpuppen zu um zu erfahren, um mich erstmal darüber belehren zu lassen, dass es Unterschiede zwischen Künstler- und Manufakturpuppen gibt – wie ich Unikat und Original unterscheide etc. Ein Untermenue führt mich dann endlich zu den ersehnten Exponaten. Sehr sauber, wie in Butzenglas graviert, wird hier mittels aussagekräftigen Vorschaubildern neugierig auf die edlen Kunstobjekte gemacht und ein kurzer Einblick in das Schaffen des jeweiligen Künstlers gegeben.

Die Puppen selber, werden in einem sich eigens öffnenden Fenster in voller Pracht zur Geltung gebracht. Hier ist gleich anzumerken - Qualität hat ihren Preis – so hoch wie die Handelpreise der porzellanen Persönchen sein mögen – so hoch ist auch die hier geforderte Bandbreite der Übertragungsrate um das dargebotene einigermaßen zügig genießen zu können. Durchgängig 40-50 kb ist der Umfang dieser darstellenden Dateiboliden - nicht gerade eine Empfehlung an die noch immer vorhandenen 56k-Modem-User.
Selbstbezogen wie ich nun mal bin, überlasse ich diese „Unterbemittelten“ ihrem geduldforderndem Schicksal und genieße umso mehr die saubere Qualität der Bilder.. DSL sei es gedankt. Augenzwinkern

Bei den Manufakturpuppen erfahre ich – sollte ich alles richtig verstanden haben - zu meinem Leidwesen, das die Dinger welche meine Holde in ihren Vitrinen verwaltet, zu dieser beschriebenen Gruppe, der Manufakturpuppen, zu rechnen sind. Dies tut natürlich meiner Erkundung im weiteren Verlauf keinen Abbruch.. sind sie doch genauso Imposant und genauso einnehmend in ihrer Ausdruckskraft.

Unter Infos+Tipps, eingebunden wiederum in einem graphischen Schmankerln, erfährt der Interessierte (ich bin überzeugt, wer so weit gekommen ist, kann gar nicht mehr Uninteressiert sein) worauf er vor der Anschaffung solcher Objekte zu achten hat. Er erfährt etwas über die Unterschiede in der Anatomie, der Kleidung, oder der Materialien. Die Tipps geben Auskunft über die Pflege und dem erhaltenden Umgang mit den oft gar nicht so kleinen Gebilden dieser warmherzigen Welt.
Wer spätenstens an dieser Stelle Lust auf mehr bekommen hat, dem wird unter Links mit weiterführenden Indormationseiten geholfen – aber bitte nicht, bevor ihr euch auch noch den Rest des fantastischen Puppenhauses zu Gemüte geführt habt.

Wer wissen möchte, was sich sonst noch bewegendes auf dieser charmanten Seite tut, dem sei ein Blick in die History empfohlen. Diese war es auch, die mich bei meinem gestrigen Besuch zur Kenntnis brachte., wie fleißig noch an dieser Präsenz gearbeitet und aktualisiert wird. Wurde doch während meines Besuches daran rumgewerkelt und hinzugefügt. Erst war ich ein wenig erschrocken, dass ich mich scheinbar nicht ganz alleine in dieser puppigen Welt bewegte.. welch ein Zufall so gehörte ich vielleicht zu denen, die hier eine Uraufführung miterleben durften. Das machte dann den erneuten Abstecher zu den Neuerungen mehr als wett. Ablachen

Gelungen, wenn auch nicht ganz mein Geschmack, sind die unter Wellpaper angebotenen Hintergrundbilder die hier Petra zum freien Gebrauch anbietet.. Nunja.. ich bleibe dann doch lieber bei meinem tristen grauen Hintergrund, der so puristisch meine Ansprüche unterstreicht.
Ich wäre sicherlich kein guter LaydeSigner wenn ich an dieser Stelle nicht stolz betonen würde, das Petra dem Webring LayDeSign gleich einen ganzen Menuepunkt bzw. eine ganze Seite widmet und dem Webring in äußerst ungewöhnlicher Weise Erehrbietung darbringt.

Doch kommen wir wieder zum wesentlichen der Seite.. den Künstler- und Manufakturpuppen.
Betreten wir nun unter Archiv das Fotoalbum von welchem uns nur noch eine rustikale Tür zu trennen vermag. Nach dem Drücken der Türklinke, welches unseren Haustieren, besonders den Mäusen, in lustiger Form entgegenkommen sollte, entdecken wir die nächste erwähnenswerte und ideenreiche Bildmontage die uns zu den erweiterten Galerien der einzelnen Künstler führt. Mensch Leute.. die Türe habe ich bestimmt fünf mal aufgemacht, und jedes mal war ich versucht diese wieder zu schließen um hinter dem Schließmechanismus zu steigen. Ablachen

Auch hier in der Galerie der Puppen werden die Vorschaubilder wieder eindrucksvoll in einem Sammelbuch dem Neugierigen präsentiert. Auch hier lohnt es sich, jedes einzelne Exponat in der großen Ansicht zu erkunden und sich daran zu Erfreuen.
Bei der Durchsicht der imponierenden Puppen, ist mir einzig bei der Künstlerin Ute Kase-Lepp das Bild „Francine“ aufgefallen, bei welchem die Vorschau des Bildes nicht mit dem dargebotenen Originalbild übereinstimmt. Ein sicherlich zu verschmerzender Lapsus.. bei der allgemein gegebenen Großartigkeit der Seiten.

Sicher nicht ganz unbewusst, hat die Webdesignerin erst an dieser Stelle die Möglichkeit geboten, sich unter Diashows die Puppen nochmals als Slideshow vorführen zu lassen. Hätte ich diese Funktion vorher entdeckt.. ich glaube mir wäre bei der manuellen Durchsicht viele Details entgangen. Doch an dieser Stelle lehne ich mich erstmal zurück.. und lasse noch einmal alle künstlerischen Exponate an mir vorüber ziehen.. und ziehen.. und ziehen.. Schlafen Schlafen

Unter Awards, stellt uns Petra, die sicherlich nicht unverdienten Auszeichnungen für ihr Webschaffen vor. Lobend zu erwähnen ist wohl an dieser Stelle, das sie sich nicht damit begnügt, die „Hochachtungen“ in einer sehr gediegenen Umgebung vorzustellen, sondern das sie es in einer achtenswerten Weise verstanden hat, ihren Besuchern zu erklären, welchen Wert diesen Pixelwürfeln innewohnen kann. Hier steht sie selbst vorbildhaften Awardvergebern in nichts nach.. hm.. vielleicht doch? Sie hat es verstanden das Reduktion auf das Wesentliche.. oftmals eine Erweiterung ist.

Die Awards selber locken begleitet von allen nötigen Informationen wie Verleihdatum, Awardname und Herkunftsland den Besucher zum Klick auf den in einem vielleicht etwas wuchtigen Rahmen gefassten Webaward. Die eigentliche Präsentation, vorbildlich mit Laudatio, entfaltet sich wie zu erwarten war in einem eigenen Fenster.
An dieser Stelle kann ich es mir aber leider nicht verkneifen, dass obwohl die Präsentation gewürdigt werden muss, leider unter jeder Laudatio, den guten Eindruck störende Tabellenränder mit der Info.. „Awards sind keine Werbebanner.. etc. auftauchen. Meines Erachtens wird hier ein Zerreißen des ansonsten edlen Auftretens in Kauf genommen der nicht unbedingt von Nöten sein sollte. (Puhh.. ist da wieder der Stil des Kritikers mit mir durchgegangen?)

Mit dem letzten Menuepunkt, dem Impressum, wird auch endlich mir deutlich gemacht, dass die Verantwortlichkeit des Webauftrittes einem Team zuzuschreiben ist. Wenn ich diese im vorhergehenden Text immer als „Petras Werk“ betitelt habe, so möchte ich an dieser Stelle auch der Leistung von Tom Berger huldigen, welcher sicherlich einen beachtenswerten Beitrag zu dieser faszinierenden Webpräsenz geleistet hat.

An dieser Stelle verlasse ich nun das Braunschweiger Puppentheater. Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Gastgebern, die mir eine Welt zeigen konnten, die ich eigentlich gar nicht bereit war, wahrzunehmen.

Allen anderen gebe ich nur allzu gerne den Tipp.. nehmt euch die Zeit.. und lasst euch mal in den Bann der Künstlerpuppen ziehen. Ich kann an dieser Stelle nur ein „Erlebnis“ versprechen..

Und solltest du zu denjenigen gehören, die wie ich, so überhaupt nichts mit diesen räderlosen, motorlosen, x-chromosomigen Spielzeugen anfangen können.. du stehst nur ein paar Klicks davon entfernt.. diese Faszination des Hobbys Puppensammeln zu begreifen.
Und vielleicht reicht die Zeit ja dann auch noch.. zu einem kleinem Dankeschön in Form eines Gästebucheintrages.

So.. und nun mache ich mich mal auf in die gute Stube.. um zu erfahren, was genau das ist, welches seit Jahren unsere Vitrinen bevölkert, welches jenes sind.. die von meiner besseren Hälfte so sehr umhegt und gepflegt werden ob ich das Porzellan in die Spülmaschiene räumen kann?

Gruß
Das reisende Jumperlein.

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