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Die Form wird eng verschlossen, damit an den Nahtstellen kein flüssiges Porzellan austreten kann und für einen längeren Zeitraum zur Seite gestellt. Nach einiger Zeit wird das noch flüssige Porzellan wieder ausgegossen und der angehärtete Teil bleibt in der Form. Durch mehrmaliges Wiederholen ensteht eine Schicht von einigen Millimetern; der Rohling selbst ist hohl.

Während dieser Wartezeiten entzieht die Gipsform dem Porzellan Flüssigkeit; die Porzellanmasse härtet etwas und wird durch den Flüssigkeitsverlust kleiner. Dadurch - und durch die Verwendung eines Trennmittels - kann der Porzellanrohling der Form entnommen werden.

geöffnete Form

Der nun vorliegende Porzellan-Rohling, weich und sehr empfindlich, muß nun einige "Operationen" über sich ergeben lassen... Alle Öffnungen im Porzellan wie Augenhöhlen, Nasenlöcher oder geöffneter Mund, müssen in diesem Entstehungsschritt mit einem Skalpell herausgeschnitten werden. Einmal abgerutscht und alles beginnt erneut...

Im Laufe der Zeit entsteht ein umfangreiches Lager an Formen für Köpfe, Brustplatten, Arme und Beinen.

Formenlager

Der Porzellanrohling kann nun für den ersten Vorbrand in den Ofen.
In Anschluß beginnt eine oft tagelange Feinarbeit: sämtliche Unebenheiten in der Oberfläche des Porzellans, Nahtstellen von der Gußform, Details des Gesichtes oder der Hände werden geschliffen, mit Hilfswerkzeugen freigelegt und nachbearbeitet. Dies alles muß jetzt mit größter Sorgfalt erfolgen, denn nach dem nächsten Brand wird das Porzellan zu hart, um weiter beschliffen werden zu können.

Jetzt beginnt die Färbung und Bemalung des Porzellans. In verschiedenen sog. Farbbränden erhält das Puppenkind sein späteres Aussehen. Jeder Brennschritt birgt dabei das Risiko, daß durch oftmals nicht beeinflußbare Faktoren die Arbeit von Tagen durch Risse und Brüche zerstört wird...

Scherbenhaufen

Wenn alles gutgegangen ist, sind die Einzelteile einer Puppe zusammen. Alle in derselben Porzellanfarbe und durch den Porzellanbrand um ca. 15-20 Prozent geschrumpft im Vergleich zum Modell...

fertige Beine

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Nun werden die Augen in den Kopf eingesetzt, Wimpern befestigt, eine Halskurbel eingezogen, die Kopföffnung mit einem Deckel verschlossen, der gestopfte Stoffkörper mit den Porzellanteilen verbunden und die Perücke ausgewählt. Die selbstentworfene und -genähnte Kleidung wird angezogen und die Puppe wird fertig gestylt und arrangiert.

Und so kann ein Traumgeschöpf aussehen:

Künstlerpuppe

Alle hier verwendeten Bilder wurden freundlicherweise von der Künstlerfamilie Broeksma-Müller zur Veröffentlichung auf dieser Homepage zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank dafür!!

Künstlerpuppe 2

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